10 Tipps für mehr Demokratie in Vereinen

Eine Aktion des Petersberger Gesprächskreises.

Neue Broschüre möchte Vereine und Verbände dabei unterstützen, demokratische Werte zu leben und zu vermitteln.

Der Werdegang

Angesichts des zunehmenden Drucks auf unsere Demokratie formierte sich vor ca. 2 Jahren der „Petersberger Gesprächskreis“. Vertreter:innen aus unterschiedlichen NGOs, der Kirche, der Bauernschaft, des Landkreises und diverser Verbände fanden sich zusammen, um gemeinsam und überparteilich zu überlegen, wie man demokratische Werte besser als bisher an die Bürgerinnen und Bürger des Landkreises Dachau vermitteln kann. Dabei lag der Fokus weniger auf zentralen Aktionen, sondern bewusst komplementär zu diversen parteipolitischen Aktivitäten auf Aufklärung und Bildung in die Fläche hinein. Als Ziele wurden insbesondere der ländliche Raum sowie die jüngeren Generationen benannt. 

Im Herbst 2024 wurde dann die Entwicklung einer PowerPoint-Vortragspräsentation „10 Tipps für mehr Demokratie in Vereinen“ in Angriff genommen. Das Endprodukt ist seit Sommer 2025 fertig gestellt und kommt nun beim Qualifizierungskurs „Demokratiebotschafter:in“ des Dachauer Forums im November erstmals zum Einsatz. Im Herbst 2025 wurde unter essenzieller Mitwirkung des Kreisjugendrings Dachau aus den Folien eine bunt illustrierte Broschüre erstellt, die nun ebenfalls vorliegt.   

Warum Vereine?

Es hat gleich mehrere Gründe, warum gerade Vereine angesprochen werden:

  1. Laut aktueller Studien und Umfragen ist jede Bürgerin oder Bürger des Landkreises Mitglied in durchschnittlich zwei bis drei Vereinen aller Art. Damit steht mit den Vereinen ein überaus breit verankertes Strukturelement zur Verfügung, an breite Bevölkerungsschichten aller Alters-, Berufs- und Bildungsgruppen heranzutreten.  
  2. Vereine sind über das Vereinsrecht grundsätzlich demokratisch verfasst – auch wenn das vielen Mitgliedern gar nicht bewusst ist: Vorsitzende und Vorstände werden auf Zeit gewählt, beides sind somit Elemente einer repräsentativen Demokratie. Wesentliche Entscheidungen sind allerdings der Mitgliederversammlung, also der Basisdemokratie vorbehalten.
  3. Viele Vereine scheuen sich, in der aktuellen Diskussion klar Stellung zu beziehen, weil „wir ja nicht politisch sind“. Übersehen wird dabei häufig, (a) dass das Vereinsrecht nur direkt parteipolitische Agitation ausschließt, und – noch gravierender- (b) dass die ja oftmals vorhandene Gemeinnützigkeit per se bereits eine allgemein politische Agenda ist. 

Ziele   

Präsentation und Broschüre haben ein gemeinsames Ziel: wir wollen nicht belehren oder gar vorschreiben, sondern aufklären, helfen und motivieren, den jeweiligen Verein „demokratiefest“ zu machen. Das heißt konkret,

  1. sich vor allem bewusstmachen, dass der Verein demokratisch verfasst ist, und dass diese demokratische Verfasstheit für alle eine gute Sache ist.
  2. in Satzung und Aufnahme Treue zum deutschen Grundgesetz einfordern.
  3. Schwachstellen, geänderte Wahrnehmung oder bewusste Fehlinterpretationen von traditionellen Elementen (Symbole, Lieder, Bräuchen, etc.) wahrnehmen und korrigieren.
  4. aufzuzeigen, wie andere Pro-Demokratieaktionen unterstützt werden können.
  5. Maßnahmen setzen, damit unliebsames Schwadronieren, menschenverachtende Parolen oder gar aggressive Aktivitäten gegen „die Anderen“ gar nicht erst aufkommen.

Die Broschüre gibt es hier zum Download.